Essener Aussichten: Vom Schmalscheid in den Heissiwald



Dienstag,
28.01.2025

Kilometer
11,7

Höhenmeter
↑ 181 / ↓ 156

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Startpunkt

Zielpunkt

S-Bahnhof "Essen-Werden"
45239 Essen

S-Bahnhof "Essen-Hügel"
45133 Essen


Ein ziemlich kurioser Streckenverlauf war das Ergebnis, als ich drei weitere "Essener Aussichten" für die nächste Wandertour miteinander zu kombinieren versuchte. Und obwohl sich die Stelen-Orte geografisch recht nahe sind, befindet sich jeder von ihnen in einem anderen Stadtteil. Nun ja, zumindest das, was von ihnen übrig ist. 

So war ich anfangs noch ziemlich guten Mutes. Ich ging am S-Bahnhof "Werden" los und war total erleichtert, als ich - in die Hufergasse abbiegend - dem schrecklichen Verkehrslärm der Brückstraße entkam. Denn hier in der fachwerkreichen Altstadt war es gleich deutlich ruhiger. 

Im Gegenzug melden sich die ersten Höhenmeter zu Wort. Und wer die Gegend kennt, weiß, dass es in östliche Richtung eigentlich nur bergauf geht. Entsprechend sorgt der langgezogene "Viehauser Berg" bei jedem Fußgänger zuverlässig für die passende Betriebstemperatur. 

Die Steigung hält an, auch als die Wohnbebauung zurückbleibt und sanft hügeligen Wiesen Platz macht. Erst das "Hohe Kreuz", das mit seiner Inschrift an 1990 als das "Jahr des Friedens und der Einheit" erinnert, kennzeichnet vorläufig das Ende des Anstiegs. 

Hier, im Stadtteil Fischlaken, wechselte ich nach links auf den "Schmalscheid" und war überzeugt, der ersten Stele zu begegnen. Doch im Fall des 24. Aussichtspunkts deutete nichts, absolut nichts darauf hin, dass es ihn jemals gegeben hat. Keine Säule, kein Sockel - nicht einmal der Rest eines Fundaments war zu erkennen.

Einigermaßen frustriert ging ich weiter, denn auch die beschädigten Stelen im Krupp-Park und an der Freiherr-vom-Stein-Straße kamen mir bei dieser Gelegenheit in den Sinn. Was mich aber schnell wieder milde stimmte, waren die vermehrten Blicke, die nun auf den Baldeneysee möglich sind. Dabei geht es, während man der "Dodelle" folgt, wieder talwärts.

Der anschließende Wald hält ein kleines, wildromantisches Bachtal bereit, bevor man in die Werdener Wohngebiete zurückfindet. Und hier, gleich neben dem Friedhof, steht - tatsächlich unbeschädigt und im goldenen Sonnenlicht leuchtend - die nächste Stele mit der offiziellen Bezeichnung "Friedhof Werden II".

Ich folgte dem Baldeneysteig durch den Friedhof, um auf der anderen Seite über einen Hangpfad das Hardenbergufer zu erreichen. Doch dieser Weg war gesperrt, und so musste ich mir eine Verbindung durch die belebten Straßen suchen. Über die Wehranlage erreichte ich das westliche Ruhrufer und kurz darauf auch die andere Seite der vielbefahrenen B 224. 

Die Passage an den Bahngleisen entlang gestaltete sich dann als ausgesprochen schlammlastig. Da ist man zur Abwechslung glatt mal erleichtert, zwischendurch wieder Asphalt unter die Füße zu bekommen, auch wenn der Weg dabei stramm bergauf führt. Denn: eine Stele fehlte ja noch für heute. 

Zumindest ihren Sockel fand ich dann auch oberhalb jener Hangkante, an der sich eine gemauerte Aussichtsbrüstung befindet und an der sowohl Baldeneysteig als auch Kettwiger Panoramasteig zusammenfinden. Von der Stele selbst: keine Spur. 

Langsam dämmerte es mir, warum ich - schon vor Wochen die "Essener Aussichten" thematisierend - vom Fachbereich 6 der Stadtverwaltung bis heute keine Antwort bekam. Aber fast, als wollte er mich dafür entschädigen, entwickelte sich der restliche Verlauf meines Weges äußerst hochkarätig. Denn statt unmittelbar zum Werdener Bahnhof zurückzukehren, entschied ich mich, bis Essen-Hügel weiterzuwandern.

Nicht nur der Anna-Linder-Weg durch den Heissi-Wald ist dabei ein äußerst attraktiver Abschnitt. Auch der Kruppwald, auf die östliche Seite der B 224 zurückgekehrt, hält noch ein ganz besonderes Schmankerl bereit: Ein uriger Pfad, der an den Gleisen entlang läuft, bis der eingezäunte Hügelpark ihn bremst und man durch einen Fußgängertunnel auf die Hauptstraße ausweichen muss.

Hier machte ich mir abschließend noch ein Bild vom Baufortschritt der Regattatribüne, bevor ich vom Bahnhof "Hügel" aus die Heimfahrt antrat. 


Höhenprofil


Die Evangelische Kirche von Werden

Das "Hohe Kreuz"

Einst Standort der Stele "Am Schmalscheid"

Auf der "Dodelle"

Blick auf den Baldeneysee, im Hintergrund Villa Hügel

Villa Hügel

Die Stele "Friedhof Werden II"

Überquerung der Wehranlage

Die Essener Aussicht "Heissi-Wald"

Der Baldeneysee und das Stauwehr

Schöne Pfade im Heissi-Wald

Durch den "Krupp-Wald" geht es weiter

Entlang der S-Bahn-Gleise

Aufstieg zum S-Bahnhof "Essen Hügel"


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