Startpunkt
Zielpunkt
Busbahnhof "Essen-Kupferdreh"
45257 Essen
Busbahnhof "Essen-Steele"
45276 Essen
Bei einer Inversionswetterlage wie heute können Freud´ und Leid eng beieinander liegen. Denn während ich zum Startpunkt meiner Wanderung nach Kupferdreh fuhr und aus dem Busfenster sah, präsentierte sich draußen alles noch grau, trüb und vernebelt. Und ich dachte schon: "Was für ein Reinfall!"
Doch kaum aus Kupferdreh herausgewandert und dabei die entscheidenden Höhenmeter überwunden, lachte mir auf dem Reulsbergweg ein strahlender Sonnenschein entgegen, wie man ihn sich nicht schöner hätte vorstellen können. Und während die hartnäckige Dunstschicht weiterhin die Täler zudeckte, konnte ich mich hier oben eines makellosen blauen Himmels erfreuen.
Ich fühlte mich an unsere letzte kleine Rundtour am Baldeneysee erinnert. Auch hier hatten wir erst kurz vor unserer Ankunft eine vergleichbar scharfe Wettergrenze passiert, so dass wir unser Glück kaum fassen konnten.
Ja, die "Essener Aussichten" abzuwandern, scheint gerade in der jetzigen Jahresrandlage eine gute Idee gewesen zu sein. Vor allem dort, wo einige Höhenmeter zusammenkommen. Und so nahm ich mir vor, heute auf einer etwa 12 Kilometer langen Route gleich vier weitere Stelen anzusteuern. Die - in den Stadtteilen Byfang, Burgaltendorf und Überruhr verteilt - einen spannenden Weg über die komplette Ruhrhalbinsel versprachen.
Als erstes rückte schon von weitem der große Byfanger Wasserturm ins Bild. Die Aussichts-Stele gleich neben ihm geriert sich in seinem Schatten zwar winzig klein, doch empfing sie mich dafür am höchsten Punkt meiner Strecke. Entsprechend spektakulär ist auch der Rundblick.
Zunächst über unbefestigtes Gelände, führt der Weg nun wieder leicht abschüssig in Richtung Burgaltendorf. Auf dem Breddemannweg, wo es zu einem kurzen Wiedersehen mit dem Kupferdreher Rundweg kommt, setzt ein lang anhaltender Asphaltabschnitt ein. Doch er fällt überhaupt nicht negativ ins Gewicht - vielleicht, weil sich ein Weitblick an den anderen reiht und man stets auf neue abgelenkt ist.
An einer dieser vielen sehenswerten Stellen findet sich - am Wegesrand der "Kirchstraße" - dann folgerichtig auch die nächste Stele. Normalerweise lädt hier eine Bank zur Rast ein, aber die hartnäckigen Minusgrade sprachen heute expliziert dagegen.
So geht es durch Burgaltendorf und an der imposanten "Herz-Jesu"-Kirche vorbei. Ich überquerte den Friedhof, hinter dem sogleich zahlreiche Stufen abwärts führen. Die nächste Steigung aber folgt prompt - was logisch ist, denn die dritte Stele kommt unweigerlich näher, und mit ihr potentiell auch ein weiterer exponierter Aussichtspunkt. Tatsächlich hat sie ihren Platz dann auch an der höchsten Stelle der Charlottenstraße mitsamt der erwarteten Weitsicht, wo die oberen Stockwerke entfernt liegenden Hochhäuser wie geisterhaft auf tiefhängenden Wolken gebettet scheinen.
Dann wechselt der Weg wieder ins Unbefestigte und es wird zunehmend idyllisch. Man befindet sich im Stadtteil Überruhr und folgt nun oberhalb des Wichteltals einem kurvenreichen Hangpfad. Mit der "Friedenskapelle der Heiligen Eucharistie" gibt es eine weitere schöne Pausengelegenheit, bevor man mit dem spektakulären "Ruhrblick" den letzten Stelen-Standort erreicht - und einen fantastischen Weitblick gleich dazu.
Der Ludwig-Kessing-Park ist dann noch einmal mit einem spürbaren Anstieg verbunden, bevor man an der Langenberger Straße wieder auf das Niveau der Ruhr anlangt und nach der Querung weiträumiger Überflutungsflächen die Kurt-Schumacher-Brücke in Esse-Steele erreicht. Und für alle, die wie ich nun zum Bus- bzw. S-Bahnhof wollen, bietet sich zum Abschluss noch ein gemütlicher Bummel durch die Fußgängerzone an.
Höhenprofil

Fitness-Level
