Essener Aussichten: Am Brausewindhang, der Niederfeldsee und im Krupp-Park



Montag,
13.01.2025

Kilometer
11,6

Höhenmeter
↑ 46 / ↓ 52

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Startpunkt

Zielpunkt

S-Bahnhof
"Essen-Frohnhausen"
45144 Essen

Tram-Haltestelle
"Viehofer Platz"
45127 Essen


Viel schneller als gedacht überkam mich die Lust nach einer weiteren Entdeckungstour zu den "Essener Aussichten". Ganz besonders, da nach der grauen Tristesse auf meiner letzten Runde heute ein zwar klirrend kalter, aber dafür absolut sonniger Tag auf mich wartete.

Auch bewies ich mal wieder ein glückliches Händchen bei meiner Routenplanung. Denn natürlich hatte ich auch diesmal wieder im Sinn, mehrere der exponierten Anlaufpunkte zusammenzufassen. So fuhr ich mit der S-Bahn zunächst nach Frohnhausen, um mich von dort auf meine auf etwa 11 Kilometer angelegte Route zu begeben. Und die hatte deutlich mehr zu bieten als eben nur die vier angestrebten Stelen-Standorte. 

Erstes Beispiel: der Fußgängertunnel "Grunertstraße" westlich des Frohnhauser Bahnhofs. Im Volksmund "Teufelsbrücke" genannt, unterquert man in ihm die zahlreichen Gleise, während das "Aqualand"-Kunstwerk des Grafity-Künstlers Pascal Maßbaum die sonst recht düstere Stimmung merklich aufhellt. Nicht auszudenken, welche Zustände hier während des Zweiten Weltkriegs geherrscht haben müssen, als der Tunnel Unterkunft für 170 Kriegsgefangene war.

Nach einem Wäldchen überquerte ich den Borbecker Mühlenbach und betrat eine Schrebergartenkolonie. Der schmale Pfad hindurch wirkte anfangs vielversprechend, und so folgte ich ihm durch die komplette Anlage - um ganz am Ende vor einem verschlossenen Tor zu stehen. Also kehrt und stattdessen an der unliebsamen Straße entlang. 

Die Heißener Straße führt kurz darauf in einen Doppeltunnel, der das Sicherheitsgefühl von Fußgängern einigermaßen strapaziert. Denn er ist nicht wesentlich breiter als ein gewöhnliches Auto, und ihn während der Rushhour zu Fuß zu passieren, verlangt schon einigen Wagemut. 

Aber es klappte, und wie zur Belohnung wartet auf der anderen Seite das Winkhauser Tal - und damit ein deutlich ländlicheres Gefilde als bisher. Auch sah ich schon bald die erste der heutigen Stelen auf mich zukommen, die durch das goldene Sonnenlicht eine umso eindrucksvollere Sicht bot: über die sanft abfallenden Felder hinweg bis zur Essener Skyline am Horizont.

Der weitere Weg führt durch das bewaldete Kamptal und passiert ein kleines namenloses Bächlein, bevor er sich etwas später an die Seite der "Rheinischen Bahn" gesellt. Jenes Herzstück des "RS1", der wohl noch lange, sehr lange dazu verdammt sein dürfte, auf seine Fertigstellung zu warten. Gleichwohl gilt es nun, ihm bis zum Niederfeldsee zu folgen, wo an den beiden alten Brückenköpfen die nächsten zwei, optisch leider ziemlich verschandelten Stelen zu finden sind. 

Der Krupp-Park leitet dann das Finale ein, und er bietet - konträr zum Hauptweg - einen kleineren, doch dafür umso stufenreicheren Alternativpfad. Folgt man ihm, wird man automatisch auf jenen Hügel geleitet, auf dem mich statt der letzten Stele für heute nur ihr verwaister Sockel empfing. Ob das Gebilde einem Akt des Vandalismus zum Opfer fiel oder - angesichts der dafür viel zu glatten Schnittkante - vielmehr einen künstlerischen Hintergrund hat, brachte ich bislang nicht in Erfahrung.

Von dieser Kuppe aus sind es nur noch wenige Schritte bis zu der riesigen Kreuzung, wo sich Altendorfer Straße und Berthold-Beitz-Boulevard treffen. Und da man hier bereits alle vier der für heute angestrebten "Essener Aussichten" in der Tasche hat, könnte man angesichts der nahen Tram-Haltestelle "Kronenberg" die Tour schon an dieser Stelle enden lassen. 

Ich aber nahm noch Kurs auf das Universitätsviertel, das auf dem Weg zu einer für mich günstigeren Haltestelle lag: dem "Viehofer Platz". 


Höhenprofil


Grafitiy-Kunst "Aqualand"

Der Tunnel "Grunertstraße"

Tunnel "Böhmerstraße"

Tunnel "Heißener Straße"

"Essener Aussicht" am Brausewindhang

Blick auf die Skyline von Essen

Idyllisches Kamptal

Ab hier geht es auf der "Rheinischen Bahn" weiter.

Am "Alten Brückenkopf Grieperstraße"

Der Niederfeldsee

Am "Alten Brückenkopf Niederfeldstraße"

Der Kruppsee im Krupp-Park

Kuriosum: Der Sockel ohne Stele

Statt Stele ein rastender Wanderer

Rückweg durch das Universitätsviertel


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