Essener Aussichten: Am Hallo und das Hangetal



Samstag,
04.01.2025

Kilometer
13,4

Höhenmeter
↑ 66 / ↓ 66

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Start- und Zielpunkt

Parkplatz an der Kleingartenanlage
Grundstraße
45327 Essen


Das neue Wanderjahr begann grau und wolkenverhangen. Was also tun, wenn der Winterblues lähmt, der angefutterte Weihnachtsspeck träge macht und sich auch die Lust auf lange Anfahrten in Grenzen hält? Ganz einfach: die Heimat entdecken! Und ja, da war doch was! Denn mit den "Essener Aussichten", die sich in Form von 30 Stelen an exponierten Aussichtspunkten im ganzen Essener Stadtgebiet verteilen, habe ich mir gezielt in der bislang einzigen Runde nur den Fünfkirchenblick und jenen im Steeler Stadtgarten angesehen. 

So entwarf ich diese nächste individuelle Tour, welche gleich drei weitere Stelen mitnimmt und auf der ich zugleich noch ein paar Pfade und Ecken aufspürte, an denen ich ebenfalls noch nie gewesen bin. Und das mehr als 20 Jahre, nachdem ich Essen zu meiner damals neuen Wahlheimat erklärt hatte. 

Als Ausgangspunkt entschied ich mich für eine nahegelegene Schrebergartenkolonie, doch wer per Auto anreist, ist mit dem Parkplatz der Zeche Zollverein, an der meine Tour ebenfalls entlanglaufen wird, besser bedient. Ich dagegen startete in meinem heimatlichen "Königreich Beisen", wie die einstige Arbeiterkolonie in Katernberg ursprünglich hieß und im Volksmund bis heute genannt wird. Durch Wohngebiete und kleine Parkanlagen wechselt man in den Ortsteil Schonnebeck, wo die große St. Elisabeth-Kirche ins Auge fällt. 

Hier setzt ein Waldweg ein, der die belebte Kreuzung an der Kirche mit dem gerade erst frisch umgestalteten Hallo-Radweg verbindet. Doch weit vorher schon wird dieser Weg zugunsten eines deutlich kleineren Trampelpfads wieder verlassen, der sich recht unübersichtlich durch das Gehölz windet. Dort, wo er auf den "Hallo"-Friedhof mündet, kommt bei Erreichen der Anhöhe dann auch schon die erste Stele ins Blickfeld, von der man eindrucksvoll auf den Ortsteil Katernberg blicken könnte, hätte der heutige Dunst die Sicht nicht eingetrübt. 

An der westlichen Seite des Friedhofs gelangt man in den "Hallo"-Park hinunter, durchquert ihn und folgt dem Weg an einem kleinen schilfbewachsenen Tümpel entlang wieder hoch. Hier, nur anderthalb Kilometer hinter der ersten, findet sich schon die nächste Aussichts-Stele. An welcher einem nicht nur Stoppenberg zu Füßen liegt, sondern sich der Blick vor allem auf den Hintergrund richtet, wo das riesige Zechen- und Kokerei-Ensemble von Zollverein mit seinen gewaltigen Kaminen das Bild dominiert.

Schließlich wird zwischendurch auch ein schöner Blick nach rechts auf die Stoppenberger Stiftskirche frei, was aber nur im Winter bei laubfreien Bäumen gelingt. Hinter einem Wohngebiet im oberen Hangetal wartet der nächste Wald, und mit ihm die dritte Aussichts-Stele für heute. Und ihr Standort lässt, vom Hangetal aus und um die Abwechslung perfekt zu machen, diesmal einen tollen Blick auf die Essener Skyline werfen. 

Vom nördlichsten Punkt meiner Route an den nun südlichsten gelangt, galt es jetzt einen möglichst attraktiven Rückweg zu finden. Das geht ganz gut, wenn man das Hangetal westwärts verlässt und seinen Weg hinter der Essener Straße durch die dortigen Schrebergärten sucht. 

Die anschließende Seumannstraße ist dann nicht wirklich ein Blickfang, aber sie schafft die Verbindung zum Altenessener Helenenpark. Der führt in die nächste ruhige Wohnsiedlung, die wiederum das Bindeglied ist zum UNESCO-Welterbe Zollverein. Und schon beim Betreten des weitläufigen Geländes fühlt man sich auf der Kokereiallee als Fußgänger geradezu winzig - angesichts der hoch aufragenden Industriekulisse, in der einst täglich bis zu 8.000 Tonnen Koks erzeugt wurden. 

Das weiter östlich liegende Zechengelände, auf dem sich das heutige Ruhrmuseum, Kunst- und Ausstellungshallen sowie ein Casino befinden, stellte mit dem Überqueren der nördlichen "Gleisharfe" dann die Abschluss-Attraktion meiner heimatlichen Wanderrunde dar, bevor mich die letzten zwei Kilometer in mein heimatliches "Königreich Beisen" zurückführten. 


Höhenprofil


Kunst am Handwerkerpark

Grünanlage in Schonnebeck

Fragt sich nur in welcher Liga.

St. Elisabeth-Kirche in Schonnebeck

Essener Aussicht 7 auf dem Hallo-Friedhof

Blick auf Katernberg

St. Nikolaus in Stoppenberg

Essener Aussicht 8 am Sportpark Hallo

Die Stiftskirche in Stoppenberg

Essener Aussicht 9 "Hangetal"

Die Essener Skyline

Der Helenenpark in Altenessen-Süd

Auf dem Kokerei-Gelände von Zollverein

Blick auf die nördliche Gleisharfe

Die alte Zechenverwaltung Zollverein


Fitness-Level