Der Rheinburgenweg (5) Der Oelsbergsteig und die Loreley-Passage

Von Oberwesel bis St. Goar



Mittwoch,
05.03.2025

Kilometer
11,1

Höhenmeter
↑ 331 / ↓ 337

Bewertung: 0 Sterne
0 Stimmen

Startpunkt

Zielpunkt

Bahnhof Oberwesel
55430 Oberwesel

Hotel "Zur Post"
Bahnhofstrasse 3
56329 Sankt Goar


Zu Füßen der Liebfrauenkirche von Oberwesel nahm ich die nächste Etappe des Rheinburgenwegs auf. Die letzten Stufen über die Elfenley führen aber nur vorläufig aus dem Ort heraus - vielleicht, um sich ein angemessenes Bild von der einst mächtigen Stadtbefestigung am Michelfeld machen zu können. Kurz darauf geht es nämlich über die Martinstreppe noch einmal in die Wohnbebauung zurück. 

Bald präsentieren sich aber endgültig die Weinberghänge, die zum Teil oberhalb der unglaublich schroffen und fast senkrecht abfallenden Felswände angelegt wurden. Ein irrer Anblick, aber er verwundert nicht - nimmt doch spätestens hier die Herzkammer der Rheinromantik (und damit auch jene überaus markanten Felsformationen an beiden Seiten des Rheins) erneut ihren Beginn. 

So spürte ich nach dem Rheinsteig auch diesmal ein gesteigertes Maß an Vorfreude in mir, und tatsächlich lässt der Verlauf dieser Etappe selbst die anspruchsvollsten Erwartungen, die ein Wanderherz aufbringen kann, am Ende gerecht werden. Denn: der Rheinburgenweg folgt nun zunächst dem "Oelsbergsteig". Ein Kletterpfad mit alpinem Charakter, der nach Felsstürzen und mehrjähriger Sperrung zumindest wieder auf seinem südlichen Teil begehbar ist - und damit schon jetzt für ein hochkarätiges Highlight sorgt.

Ab der Stelle des Kruzifixes ist die Sperrung aber nach wie vor aktiv, doch die Ersatzroute ist gut ausgeschildert. Man erreicht eine Hochwiese, und mit ihr bald den schön gestalteten Pausenplatz "Maria Rast" am höchsten Punkt der Etappe. Und immer wieder fiel dabei mein Blick auch auf den gewaltigen Berghang des Rosssteins, der auf rechtsrheinischer Seite langsam vorüberzieht.

An der Schutzhütte "Büttenplatz" trifft die Umleitung wieder auf den Originalweg. Die Weinberge enden zunächst, und man wandert auf hochgelegenen Wiesen weiter, wo sich tolle Blicke auf den Spitznack eröffnen. Und wer sich auskennt, weiß: auch die Loreley ist jetzt nicht mehr fern. 

So beginnt eine der zweifellos schönsten Passagen des Mittelrheins erneut ihren Lauf zu nehmen. Besonders die frühe Jahreszeit, in der die Bäume jetzt noch kein Laub tragen und die Sicht nicht eingeschränkt ist, verspricht auf das berühmteste Felsenmassiv und die schon in zahlreichen Liedern und Gedichten besungene Rhein-Enge eine Wahnsinns-Aussicht nach der anderen - und das aus stetig wechselnden Perspektiven. Die Schutzhütte "Maria Ruh", wo eine Gedenktafel auch an die Schöpfer des Loreleyliedes erinnert, ist nur eine von ihnen. 

Dafür gestaltet sich dieser Abschnitt aber auch relativ fordernd. Denn zwischen den vielen Ausblicken warten mit Galgenbach und Seelenbach auch zwei idyllische Bachtäler, die den Weg um muntere Auf- und Abstiege bereichern. 

Am sogenannten "Bankeck" präsentiert sich einer der schönsten Blicke auf die rechtsrheinische Burg Katz. Und ihr weiter nördlich stehendes "Pendant", die Burg Maus, ist zumindest für geübte Augen ebenfalls schon zu erkennen. Diesseits des Stroms dagegen wird Burg Rheinfels als das nächste historische Bauwerk begeistern (auch wenn ich damit schon der kommenden Etappe vorweg greife).

Dagegen steht heute noch der stufenreiche Abstieg nach St. Goar bevor. Am kleinen Lohbachwasserfall entlang windet sich die nicht enden wollende Treppe in den Ort hinunter, wo die Winterruhe, wie in vielen anderen Orten des Rheintals auch, immer noch anhält. Im Hotel "Zur Post" konnte ich dennoch ein schnuckliges kleines Einzelzimmer ergattern, und mit dem "Bistro-Cafe Goar" gelang es mir, dazu noch ein sehr empfehlenswertes Restaurant ausfindig zu machen.

Dort saß ich dann abends bei einem leckeren Schnitzel und wollte mir - wie im letzten Jahr auf der anderen Rheinseite in St. Goarshausen - einen "Rheinsteig-Tropfen" als Absacker bestellen. Was das denn sei? so die Wirtin. Ich musste schmunzeln. Das Parallel-Universum existiert also wirklich.


Höhenprofil


Gleich neben dem Bahnhof: Der Zehnerturm in Oberwesel

Die Liebfrauenkirche

Die Schönburg

Die alte Stadtbefestigung von Oberwesel

Auf dem Oelsbergsteig

Blick über den Rossstein auf der anderen Rheinseite

"Maria Rast"

Schutzhütte am "Büttenplatz"

Blick auf den Spitznack

Die Loreley

Am Loreleyblick "Maria Ruh"

Der Wasserfall des Galgenbachs

Der Seelenbach

Premiumplatz mit Blick auf die Loreley

Blick vom "Bankeck" auf die Burg Katz

Burg Katz

Der Rabenack

Burg Rheinfels kommt in Sicht

St. Goar (vorne) und St. Goarshausen

Abstieg nach St. Goar

Der Lohbachwasserfall

Die Stiftskirche von St. Goar


Fitness-Level