Startpunkt
Zielpunkt
Parkplatz "Hafendamm"
47495 Rheinberg (Orsoy)
Bushaltestelle "Rheinberg Bahnhof"
47495 Rheinberg
Erwartungsgemäß hält auch die zweite Etappe den landschaftstypischen Hochgenuss des Niederrheins aufrecht. Aber ich muss auch von zwei Punkten berichten, bei denen sie schwächelt.
In Orsoy gestartet, führen die ersten vier Kilometer in unmittelbarer Nähe des Rheins entlang. Dumm nur (und damit sind wir bei Minuspunkt 1), dass man den Strom an keiner Stelle zu Gesicht bekommt. Es sei denn, man setzt sich über das Betretungsverbot hinweg und erklimmt den Deich, der rechts des Weges nicht nur seiner primären Funktion des Hochwasserschutzes nachkommt, sondern dabei auch jeden Blick auf Deutschlands größten Strom konsequent verhindert.
Immerhin lassen sich hinter dem Deich die Kräne des Orsoyer Hafens erkennen. Doch sollte sich der für das Verbot verantwortliche Deichgraf vielmehr die Frage gefallen lassen, welchen Zweck denn überhaupt die auf der Deichkrone stehenden Aussichtsbänke haben.
Auf die linksrheinischen Wiesen, Felder und Auen gibt es dagegen eine freie Sicht. An einem Wirtschaftsweg, der sich kurioser Weise "Milchplatz" nennt, knickt die Route ab und beginnt durch eben jene Felder und Wiesen zu führen. Und - das ist der zweite kleine Mangel - sie bedient sich dabei weitgehend einer asphaltierten Strecke.
Doch auch das gerät zur Nebensache, wenn mit den spannenden Lichteffekten durch die noch kahlen Zweige, bizarren Ausblicken auf einen auch als Schornstein fungierenden Kühlturm des Walsumer Kraftwerks, aber auch den vielen zarten Schneeglöckchen, die emsig hervorsprießen, ein vielfältiges Kontrastprogramm einhergeht.
Eversael mit seinen 800 Einwohnern ist die einzige Ortschaft auf dem Weg ins Etappenziel Rheinberg. Dort biegt man am Ortseingang rechts auf dem "Kattewall" ab, um sich bei schönen Blicken auf die Auen des Niepgrabens zugleich dem "Tor der Toten" zu nähern: Eine Gedächtnisstätte für die Rheinberger Kriegsopfer, welche zugleich auch die Hoffnung auf Überwindung von Krieg und Gewaltherrschaft ausdrückt.
Nur wenige Schritte sind es jetzt noch bis in die Stadt hinein. Wo die "St. Peter"-Kirche am Großen Markt und das zur Zeit leider eingerüstete alte Rathaus die Blicke auf sich ziehen. Durch die Fußgängerzone der Gelderstraße lässt es sich an Geschäften entlang flanieren, bevor sich hinter dem Stadtpark noch einmal kurz der Moersbach in Erinnerung bringt, der bereits einen wesentlichen Teil der ersten Etappe dominiert hat.
Am Rheinberger Bahnhof fand meine heutige Tour dann ihr Ende, und mit dem Bus 913 gibt es eine bequeme Rückfahrgelegenheit nach Orsoy.
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