Die Nienberger Höhen und Vorbergs Hügel



Sonntag,
12.11.2023

Kilometer
10,2

Höhenmeter
↑ 53/ ↓ 54

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Eigentlich wollte ich mir nur ein wenig die Beine vertreten. Mit einer gemütlichen 10-km-Tour im Münsterland, auf der ich stattdessen in ein völlig unerwartetes, aber erlebnisreiches Wanderabenteuer geriet. Denn während diese Runde auf der digitalen Landkarte noch ganz unscheinbar wirkte, überraschte sie in der Realität mit zwei richtig spannenden Passagen. 

Los ging es am Friedhofsparkplatz von Münster-Nienberge, von wo aus ich gleich mit dem mutmaßlich "unattraktivsten" Teil der Runde, einem zwei Kilometer langen Wirtschaftsweg, startete. Das klingt jetzt deutlich negativer als er wirklich ist, aber letztlich muss ich ihn auch in den direkten Vergleich zu den hochkarätigen Erlebnissen stellen, die später noch folgten. 

Wenn es an dem kleinen Unterstand rechts ab geht, wird die Sache allmählich spannend, denn ab hier nähert man sich dem westlichen Einstieg in das Naturschutzgebiet "Vorbergs Hügel". Wie durch eine Art Laubengang betritt man den Wald, der als "Nienberger Höhen" das Kernstück des Schutzgebietes darstellt. Während der eigentliche, gut ausgebaute Weg aber nur um das Waldstück herumführt, wirkte ein auf der Karte eingezeichneter und mitten hindurchführender Pfad dagegen viel verlockender auf mich. Allerdings ist er vom Hauptweg aus kaum zu erkennen. 

Meine Vermutung bestätigte sich: Denn nachdem man sich hier nur kurz durch die dichthängenden Zweige gearbeitet hat, eröffnet sich einem diese traumhafte Waldidylle erst so richtig. Und gleich wird klar, dass der schmale Pfad kaum noch begangen wird. Mehrfach verliert er sich im Unterholz, aber meist lässt sich die Spur schon nach wenigen Schritten wiederfinden. Der kleine Gröverbach hilft anfangs noch ein wenig bei der Orientierung.

Ja, der Pfad ist wunderbar - aber stellenweise auch knifflig. Denn er führt teils über steile Hangbereiche des Gröverbachs hinweg, die durch den ergiebigen Regen der letzten Tage gerade jetzt sehr aufgeweicht und rutschig waren. An anderen Stellen sorgt Bruchholz immer wieder für kleinere Hindernisse. Und im weiteren Verlauf folgen durch Traktoren oder andere Großmaschinen schwer beschädigte Wegabschnitte. Wobei ich mich fragte, wie so etwas in einem Naturschutzgebiet überhaupt möglich sein kann. 

Aber weder dem Abenteuerfaktor noch dem Naturerlebnis tut das einen entscheidenden Abbruch. Allerdings gelangt man bald auf den deutlich besser begehbaren Wanderweg zurück, der sich wenig später durch den östlich angrenzenden Wald zu schlängeln beginnt. Und auch der gehört zum Naturschutzgebiet, das hier allerdings ein Mal von der L 529 durchschnitten wird. 

Auf der "Gasselstiege" hat man dann die Wahl: Entweder man macht es sich einfach und folgt schlicht dem Hauptweg. Oder man entscheidet sich für den rechts abgehenden Waldpfad und damit für die zweite Herausforderung dieser Tour. Denn auch wenn der Schlamm, während es den Hang hinauf geht, erneut für rutschige Verhältnisse sorgte - waren die nichts im Vergleich zum späteren Abstieg. Und den muss man am höchsten Punkt von der Wiese aus erst einmal finden - oder sich alternativ (wie ich es tat) ein Stück durch die Büsche schlagen. 

Echten Pfadliebhabern dürfte das Herz auf dieser kurzen, aber intensiven Passage jedenfalls höher schlagen - auch weil es vor Wieder-Erreichen der Gasselstiege noch einmal jede Menge Bruchholz und einige tückische Wasserstellen zu bewältigen gibt. 

Wenn kurz darauf die asphaltierte Straße in Sicht kommt, sind alle Widrigkeiten gemeistert. Auf dem anschließenden Wanderweg führt die Route nun ganz entspannt über eine kleine Anhöhe nach Nienberge zurück.

Start- und Zielpunkt: Friedhofsparkplatz Nienberge, Am Braaken, 48161 Münster.

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